Konzept Gruppenwechsel

Konzept zum Gruppenwechsel für die "kleinen altersgemischten" Gruppen

März 2022

Um die Altersstruktur in den kleinen altersgemischten Gruppen aufrecht zu erhalten, wechseln jährlich Kinder verschiedenen Alters aus diesen Gruppen in eine Gruppe für die über dreijährigen Kinder. Ein anderer Teil der Kinder wird seine gesamte KiTa-Zeit in einer der altersgemischten Gruppen verbringen.

Welche Kinder von dem Gruppenwechsel betroffen sind, wird mit Blick auf die folgenden Kriterien von den pädagogischen Fachkräften fürs einzelne Kind entschieden:

Entwicklungsstand

Im Hinblick auf den individuellen Entwicklungsstand des Kindes steht hier vor allem die Kompetenzerweiterung und individuelle Förderung im Vordergrund. Der Gruppenwechsel soll es den Kindern ermöglichen, ihre Entwicklungsziele durch die veränderten Rahmenbedingungen zu erreichen, hierbei zählen sowohl Förderziele als auch die Unterstützung persönlicher Stärken und Talente.

Emotionale Stabilität

Ein Gruppenwechsel fordert von den Kindern ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Wünschenswert für einen Gruppenwechsel ist also, dass das Kind ein positives Selbstkonzept besitzt, seine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse äußern kann, Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten besitzt und offen und kommunikativ sowohl Kindern als auch Erwachsenen gegenüber ist.

Sozialverhalten

Feste Freundschaften und Spielgemeinschaften sollen möglichst erhalten und weiterhin unterstützt werden. Hierbei bleiben die Gemeinschaften entweder gemeinsam in der kleinen altersgemischten Gruppe oder wechseln gemeinsam in die Ü3- Gruppe. Größere Spielgemeinschaften können aber auch geteilt werden, wenn sichergestellt ist, dass den Kindern ein Spielpartner erhalten bleibt.

Wenn der Gruppenwechsel es einem Kind ermöglichen kann, neue soziale Kontakte zu schließen und somit andere Spielpartner kennen zu lernen, weil es dies in seiner Gruppe nicht ausreichend erleben kann, ist ein Wechsel sinnvoll.

Die Grundsätze verbaler Konfliktlösungsstrategien und altersentsprechende Frustrationstoleranz sind eine Vorraussetzung für den Gruppenwechsel, um sich im neuen sozialen Gruppengefüge einleben und einfügen zu können.

Gruppenkonstellation

Auch die Gruppenkonstellation spielt bei der Entscheidung eine, wenn auch in der Regel untergeordnete, Rolle.

Der Übergangsprozess in die neue Gruppe wird sowohl von den bisherigen Erzieherinnen als auch den neuen Bezugspersonen begleitet. Einige Zeit vor dem tatsächlichen Gruppenwechsel haben die Kinder die Möglichkeit, gemeinsam mit ihrer aktuell betreuenden Erzieherin, die neue Gruppe kennen zu lernen. Der Ablauf der Umgewöhnung wird individuell auf die Kinder angepasst.

Vorraussetzung für dieses Konzept ist die Möglichkeit innerhalb des Hauses gruppenübergreifend zu arbeiten. Das Programm "Tula und Tim" (für die 4-5 jährigen Kinder der KiTa) und auch die Schulanfängerprojekte ermöglichen es allen Kindern altershomogene Entwicklungserfahrungen zu machen, soziale Kontakte zu knüpfen, Teil einer Gemeinschaft zu sein, Konflikte zu lösen und an altersentsprechenden Bildungsangeboten auch außerhalb der eigenen Gruppe teilzunehmen.